Seit Ende November ist Berlin um eine Attraktion reicher: Das Cold War Museum Unter den Linden. Je nachdem, von welcher Seite man es nimmt, ist es entweder gar kein Museum oder eine Inspiration, wie Museen auch sein können. Originalexponate kann man an einer Hand abzählen (dafür sind aber einige echte Highlights dabei). Medien und Spielereien gibt es dafür im Überfluss. Angefangen von der Vermittlung aller Informationen über Bildschirme (es gibt keinen einigen gedruckten Text auf einer Wand oder in einer Vitrine) über das Angebot von Vertiefungsebenen über Barcodes bis hin zu AR-Erlebnissen und einer interaktiven Flugsimulation. Geplant ist zudem das Tracking der Besucher:innen in den Räumen, so dass konkret die Info auf dem eigenen Smartphone erscheint, die zu der Verortung der Ausstellung passt. Die Jugendlichen scheinen begeistert, jedenfalls war der Laden voll und die Stimmung heiter. Und das alles für 9 bis 16 €.

Erwartungsgemäß schwanken die Reaktionen der Fachwelt und Berliner Politik zwischen Ablehnungen, Unverständnis und Begeisterung. Fakt ist, das Haus füllt eine nach wie vor bestehende Lücke in Berlin zum Thema Kalter Krieg. Ich bin jedenfalls mit vielen neuen Ideen und Lust auf Museum wieder rausgegangen.